Die
Geschichte
Vor über 70 Jahren wurde der Stuttgarter Jugendhaus Verein gegründet. Der 16. Oktober markiert damit den Beginn einer erfolgreichen, modernen Kinder- und Jugendarbeit.
Seither widmet sich der 2006 zur stjg – Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft – umgewandelte gemeinnützige freie Träger den Bedürfnissen und Anliegen junger Menschen… und wird schnell die gefragteste, wichtigste, größte und kreativste Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und (fast) alle Bürger*innen dieser Stadt.
Hier kommt der Film: Sieben Jahrzehnte Stuttgater Jugendhaus gGmbH, sieben Jahrzehnte mit engagierten Menschen, die sich für Kinder & Jugendliche stark machen.
Jugendhäuser als demokratische Lernwerkstätten
Die 50er Jahre
Die stjg wird am 16. Oktober 1950 als Stuttgarter Jugendhaus Verein gegründet. Das kriegszerstörte Stuttgart benötigtTreffpunkte für junge Menschen. 1952 eröffnet der Verein mit dem Jugendhaus Mitte seine erste Einrichtung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Fünf Mitarbeiter*innen begrüßen dort bis zu 100 Jugendliche täglich. Die amerikanische Militiärverwaltung möchte beim Aufbau demokratischer Strukturen möglicher nationalsozialistische Tendenzen unterbinden. 1953 überträgt sie dem Stuttgarter Jugendhaus e.V. drei weitere Einrichtungen mit dem Auftrag "zur Umerziehung der deutschen Jugend". Die Jugendhäuser werden zu demokratischen Lernwerkstätten und bieten in den Anfangsjahren Gemeinschaftserlebnisse bei Tanztee und Sport. Auch Werkstätten sind wichtig: Dort werden Gebrauchsgegenstände gefertigt, Kleider genäht, Stühle gebaut oder Wasserkrüge getöpfert.
Erste internationale Kontkate
Die 60er Jahre
Zehn Jahre nach Gründung, ist der Stuttgarter Jugendhaus e.V. bereits Träger von neun Kinder- und Jugendhäusern. Die offenen Angebote dort prägen Künstler*innen wie Dodo Kromer und Werkpädagog*innen wie Günter Bundschuh. Puppenspieler, Töpfer oder Maler, organisieren Ausstellungen und Jahrmärkte. Im Jugendhaus Ost eröffnet die „Galerie am Berg“.
Mit Ferienaustauschen nach Frankreich starten 1964 die ersten internationalen Kontakte des Stuttgarter Jugendhaus e.V. Zur Eröffnung des französischen Jugendhauses in Straßburg-Mainau 1965 präsentieren sich dort die Kinder- und Jugendhäuser aus Stuttgart mit einer umfassenden Ausstellung.
Mit Ferienaustauschen nach Frankreich starten 1964 die ersten internationalen Kontakte des Stuttgarter Jugendhaus e.V. Zur Eröffnung des französischen Jugendhauses in Straßburg-Mainau 1965 präsentieren sich dort die Kinder- und Jugendhäuser aus Stuttgart mit einer umfassenden Ausstellung.
Sozialarbeit wird wichtig
Die 70er Jahre
Mit den Studentenprotesten stellen sich auch die Kinder- und Jugendhäuser neuen Herausforderungen: Mitbestimmung wird wichtig, denn die Heranwachsenden wollen sich selbst verwirklichen und Verantwortung übernehmen. In den Einrichtungen entstehen Hausräte, in denen Jugendliche vertreten sind. Als 1971 im Stadtteil Giebel die Einrichtung durch einen Brand zerstört wird, setzen sie sich aktiv für ein neues Kinder- und Jugendhaus ein. Viele Häuser entstehen in diesem Jahrzehnt durch ehrenamtlichen Einsatz.
Offene Angebote lösen als Schwerpunkt die bisherigen Betreuungsangebote ab. Während sich die Kinder- und Jugendhäuser mit aufkommenden Drogenkonsum und Vandalismus auseinandersetzen, gewinnt die Sozialarbeit an Bedeutung. Der Träger richtet sich 1972 mit einer neugefassten Satzung nach einem emotional geführten Prozess neu aus: Der Stuttgarter Jugendhaus e.V. betrachtet seine Arbeit nun als gesellschaftspolitische Aufgabe.
1973 startet die Zusammenarbeit mit den Abenteuerspielplätzen und Jugendfarmen, 1974 eröffnet im Jugendhaus Mitte ein Informationszentrum und zwei Jahre später rollt das erste Spielmobil durch die Stadt.
Offene Angebote lösen als Schwerpunkt die bisherigen Betreuungsangebote ab. Während sich die Kinder- und Jugendhäuser mit aufkommenden Drogenkonsum und Vandalismus auseinandersetzen, gewinnt die Sozialarbeit an Bedeutung. Der Träger richtet sich 1972 mit einer neugefassten Satzung nach einem emotional geführten Prozess neu aus: Der Stuttgarter Jugendhaus e.V. betrachtet seine Arbeit nun als gesellschaftspolitische Aufgabe.
1973 startet die Zusammenarbeit mit den Abenteuerspielplätzen und Jugendfarmen, 1974 eröffnet im Jugendhaus Mitte ein Informationszentrum und zwei Jahre später rollt das erste Spielmobil durch die Stadt.
Multikulturelle Wohnzimmer für Popper, Punks und viele mehr
Die 80er Jahre
Hip-Hop, Breakdance, Rollerbladen: In den 80er Jahren vervielfältigt sich die Jugendkultur ebenso wie die kulturellen Hintergründe der Besucher*innen. Ganz gleich, ob sie nun aus Deutschland, Italien, der Türkei, aus Spanien oder dem ehemaligen Jugoslawien kommen – viele Jugendliche sehnen sich nach „einem kleinen Stück Heimat“ und bezeichnen die Einrichtungen liebevoll als ihr Wohnzimmer. Sie helfen mit, wenn Neubauten oder Renovierungen anstehen, suchen Möbel aus, nähen Vorhänge und streichen Wände. Im Zuge der Friedensbewegung erklären sie 1983 sechs Häuser zu „atomwaffenfreien Zonen“, in den Einrichtungen finden Benefizkonzerte statt.
Daneben gewinnt die Stadtteilarbeit an Bedeutung, ebenso die Beratung junger Menschen, die Schwierigkeiten im Übergang von der Schule in den Beruf haben oder bereits von Arbeitslosigkeit betroffen sind.
Daneben gewinnt die Stadtteilarbeit an Bedeutung, ebenso die Beratung junger Menschen, die Schwierigkeiten im Übergang von der Schule in den Beruf haben oder bereits von Arbeitslosigkeit betroffen sind.
Mehr Medien - mehr Ausdruck
Die 90er Jahre
Die Medienarbeit wird in den 90er Jahren ein wichtiger Bestandteil der Angebote: In den Einrichtungen entstehen selbst produzierte Videos, Trickfilme oder Radiosendungen. Mit dem Internet ziehen Computer in die Kinder- und Jugendhäuser, es entstehen Medienräume und Internet-Cafés.
1993 werden haushaltsbedingt 19 Stellen eingefroren, in den Folgejahren muss kräftig gespart werden. Trotz knapper Kassen investiert der Verein in den Ausbau von Präventionsangeboten, die sich zum Beispiel mit der Drogen- und Aidsproblematik beschäftigen. Zudem entsteht mit der Hilfe von Bürger*innen, Fachleuten, Jugendlichen und Mitarbeiter*innen des Vereins ein in Eigenregie gebauter Jugendtreff in Feuerbach.
Mitte der 90er Jahre entwickeln sich erste Kooperationen zwischen Schule und Jugendhilfe, an zwei Hauptschulen startet das erweiterte Betreuungsangebot. Ende der 1990er Jahre bieten bereits mehrere Kinder- und Jugendhäuser Sozialarbeit an Schulen an.
1993 werden haushaltsbedingt 19 Stellen eingefroren, in den Folgejahren muss kräftig gespart werden. Trotz knapper Kassen investiert der Verein in den Ausbau von Präventionsangeboten, die sich zum Beispiel mit der Drogen- und Aidsproblematik beschäftigen. Zudem entsteht mit der Hilfe von Bürger*innen, Fachleuten, Jugendlichen und Mitarbeiter*innen des Vereins ein in Eigenregie gebauter Jugendtreff in Feuerbach.
Mitte der 90er Jahre entwickeln sich erste Kooperationen zwischen Schule und Jugendhilfe, an zwei Hauptschulen startet das erweiterte Betreuungsangebot. Ende der 1990er Jahre bieten bereits mehrere Kinder- und Jugendhäuser Sozialarbeit an Schulen an.
Ein moderner Dienstleister für die Jugend entsteht
Die 2000er Jahre
Zu Beginn des neuen Jahrtausends hat der Stuttgarter Jugendhaus Verein die Größe eines mittelständischen Unternehmens erreicht. Mit 39 Einrichtungen und über 350 Mitarbeiter*innen ist er zum zweitgrößten freien Träger Offener Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland angewachsen. Nicht nur die Kinder- und Jugendhäuser verstehen sich als Zukunftswerkstätten, in denen junge Menschen immer neue Techniken und Kommunikationsformen erproben. Auch der Träger selbst reagiert zukunftsorientiert und öffnet sich neuen Geschäftsfeldern. Bereits zu Beginn der 2000er Jahre wurde die Zusammenarbeit mit den Schulen ausgebaut und neue Kooperationsmodelle entwickelt. Neben dem erweiterten Betreuungsangebot für Hauptschulen bieten die Einrichtungen selbst Mittagstische, Hausaufgabenhilfe sowie betreute Freizeit- und Ferienangebote an.
Mit dem 2007 vollzogenen Rechtsformwechsel stellt sich die nun gemeinnützige Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft (stjg) in den Dienst neuer Zielgruppen. Anwohner jeglichen Alters finden im 2006 eröffneten ersten Stadtteil- und Familienzentrum (SFZ) Nord einen Treffpunkt sowie Raum für eigeninitiierte Angebote. Daneben widmet sich die stjg besonderen Themen wie Ehrenamtliches Engagement, historisch-politische Bildung, Circus oder Erlebnispädagogik. Diese werden in Projektbüros und mit festen Teams außerhalb der Kinder- und Jugendhäuser bereitgehalten.
Mit dem 2007 vollzogenen Rechtsformwechsel stellt sich die nun gemeinnützige Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft (stjg) in den Dienst neuer Zielgruppen. Anwohner jeglichen Alters finden im 2006 eröffneten ersten Stadtteil- und Familienzentrum (SFZ) Nord einen Treffpunkt sowie Raum für eigeninitiierte Angebote. Daneben widmet sich die stjg besonderen Themen wie Ehrenamtliches Engagement, historisch-politische Bildung, Circus oder Erlebnispädagogik. Diese werden in Projektbüros und mit festen Teams außerhalb der Kinder- und Jugendhäuser bereitgehalten.
Familien im Mittelpunkt
Die 2010er Jahre
Bildung wird zunehmend auch von jungen Menschen selbst als eine zentrale Schlüsselrolle für ihr eigenes Leben wahrgenommen. Die stjg stärkt ihnen dabei umfassend den Rücken, beziehungsweise ihre Persönlichkeit – mit Freizeitangeboten in den Offenen Einrichtungen und in der Schule selbst.
Mit dem Umbau der Grundschulen zu ganztägigen Bildungseinrichtungen bringen sich dort seit den 2010er Jahren zunehmend mehr pädagogische Mitarbeiter*innen der stjg mit Bildungsangeboten ein. Die stjg wird ein verlässlicher Partner von Schulen, zunächst in Horten, dann in Schülerhäusern, zuletzt im Ganztag, ebenso wie im deutlich ausgebauten Bereich der Schulsozialarbeit. Seit 2009 fördern zudem Berufseinstiegsbegleiter junge Menschen beim Übergang von der allgemein bildenden Schule in eine berufliche Ausbildung.
Seit 2014 bietet die stjg Familien mit dem Aufbau eigener Kindertagesstätten eine frühzeitige und ganzheitliche Begleitung. In den Sommerferien erreicht der Träger mit seinen beliebten Großspielangeboten „Kinderspielstadt Stutengarten“, dem Summer Science Camp, der Jugendferienwoche „Ich will Action“ und der Ferienangebote in den Einrichtungen regelmäßig weit über 2.500 junge Stuttgarter*innen.
Mit dem Umbau der Grundschulen zu ganztägigen Bildungseinrichtungen bringen sich dort seit den 2010er Jahren zunehmend mehr pädagogische Mitarbeiter*innen der stjg mit Bildungsangeboten ein. Die stjg wird ein verlässlicher Partner von Schulen, zunächst in Horten, dann in Schülerhäusern, zuletzt im Ganztag, ebenso wie im deutlich ausgebauten Bereich der Schulsozialarbeit. Seit 2009 fördern zudem Berufseinstiegsbegleiter junge Menschen beim Übergang von der allgemein bildenden Schule in eine berufliche Ausbildung.
Seit 2014 bietet die stjg Familien mit dem Aufbau eigener Kindertagesstätten eine frühzeitige und ganzheitliche Begleitung. In den Sommerferien erreicht der Träger mit seinen beliebten Großspielangeboten „Kinderspielstadt Stutengarten“, dem Summer Science Camp, der Jugendferienwoche „Ich will Action“ und der Ferienangebote in den Einrichtungen regelmäßig weit über 2.500 junge Stuttgarter*innen.
Die stjg ist ein sozialer Alltagsbegleiter
Die 2020er Jahre
Willkommen in der Gegenwart. Als freier Träger mit sechs Geschäftsfeldern in der sozialen Arbeit für Kinder, Jugendliche und Familien ist die stjg eine soziale Alltagsbegleiterin, die Stuttgarts Bürger*innen von ihrem Start ins Leben bis in ihre Pensionszeit hinein unterstützt, fördert und stärkt. Im Zentrum stehen weiterhin die jungen Menschen, denen die stjg auf vielfältige Art und Weise eine Stimme verleiht – und es ihnen ermöglicht, selbst die Stimme zu erheben.